Mit jeder Entscheidung setzen Sie alte, gefesselte Energien frei. Ein „Sollte ich? Oder sollte ich lieber nicht?“, kreist (bewusst oder nicht bewusst) so lange in Ihrem Kopf umher und beschäftigt Sie bis zu dem Tage, an dem Sie endlich beschließen, ob Sie sollen oder eben nicht sollen.
Eine solche Unentschlossenheit kann einen Menschen also auch sehr sehr lange begleiten und damit Aufmerksamkeit, Kraft und Energie an dieses Thema gebunden halten.
Das gilt für kleine genauso wie für große Unwägbarkeiten.
Stellen Sie sich einmal jemanden vor, der jetzt endlich etwas gegen seinen wachsenden Bauchumfang und das Gekeuche schon ab dem zweiten Stock im Treppenhaus unternehmen möchte. Längs- statt Querstreifen-Kleidung und Fahrstuhl statt Treppe stehen nicht ausreichend zur Verfügung, also:
2 Monate lang null Zucker, kaum Wurst und Fleisch und zwei Mal die Woche Sport!
Dann gibt es aber direkt an diesem Wochenende den Geburtstag von Tante Hedwig.
„Eigentlich wollte ich keinen Kuchen essen, die Tante wird aber beleidigt sein und die anderen werden lästern, ob ich etwa abnehmen möchte. – Sollte ich jetzt schon eine Ausnahme machen? …“
Die Ausnahme wurde gemacht aber gut fühlte er sich dabei nicht. Und weil dieses schlechte Gewissen bei jedem Essen, das nun mal super schmeckt, auch kein Leben ist, taugt diese Diät sowieso nix. Sport wäre übrigens ganz toll, nur zur Zeit hat er eben keine Zeit. … Andererseits hatte der Arzt die Cholesterin- und Blutdruckwerte mit diesem nervend-mahnenden Unterton bemängelt …
Oder kennen Sie jemanden, der schon lange von einer ungeliebten Arbeitsstätte weg will?
Selbst wenn er entlassen wird, wirkt das wie eine Erlösung. Die im „Ich sollte gehen – aber vielleicht noch nicht jetzt. … Andererseits …“ zurückgehaltene persönliche Kraft, sich gern und mit Elan einer Arbeit widmen zu wollen, wird jetzt freigesetzt für einen neuen Job. – Plötzlich ist die Stimmung wieder besser, die Konzentrationsfähigkeit, der ganze Körper erscheint nicht mehr so schwerfällig.
Die nächst-wichtige Entscheidung trifft er oder sie wahrscheinlich ganz von selbst, und wieder wird gebundene Lebensenergie frei und aus Wankelmut wird Mut.
Dieser Mann oder diese Frau wird abends weniger müde sein, neues Potenzial spüren, mehr frei verfügbare Aufmerksamkeit für die Gegenwart übrig haben. Nicht selten ergibt sich auch mehr Klarheit im Wünschen und Denken. Was will ich, was will ich nicht (mehr).
Entscheiden Sie aber lieber selbst. Warten Sie nicht auf den Schubs des Schicksals. Wünschen Sie sich klar Formuliertes und lernen Sie, die zurückgewonnenen Kräfte in Ihrem Sinne einzusetzen.
Sonst kann es nämlich passieren, dass die neu hinzugespannten Pferde vor Ihrer „Lebenskutsche“ Ihnen die Zügel aus den Händen reißen.
Wenn Sie jetzt zum Beispiel unterwegs sind und das Alter Ihres Autos leichtfertig überdenken:
„Der Job ist weg, das alte Auto gefällt mir auch nicht mehr.“
Statt vielleicht so: „Ich werde mir dieser Tage einmal durchrechnen, ob es lohnend ist, das alte noch weiter zu fahren, oder auf ein neues hinzuarbeiten.“ , bauen Sie vielleicht gleich noch einen einen Unfall, und das neue wird schneller nötig als Ihnen lieb ist.
Daher sagten schon die alten Griechen: „Bevor du nachdenkst, überleg es dir!“