Erfahren Sie jetzt, wie Sie trotzdem ankommen können

Wer kennt das nicht – das Ziel, die Belohnung ist absolut wünschenswert, allein die Umsetzung fällt derart schwer, dass das Ziel stets noch einen Schritt zurückweicht, wenn wir auch nur daran denken, einen vorwärts zu tun.

Stellen Sie sich einen Mann vor, der weit draußen auf dem Land wohnt. Er konzentriert sich mit all seiner mentalen Kraft auf das Brotfach und es bleibt trotzdem leer.
Er sollte sich auf den Weg zum nächsten Bäcker machen. Ihm fällt sofort ein, dass das Auto heute in der Werkstatt, das Fahrrad kaputt, der Fußweg über die Straße recht weit und der kürzere über Felder und Wiesen so verflixt holprig ist.
So macht das keinen Spaß. Auch das Wetter ist in garstiger Laune, regnet schon seit Tagen so leicht vor sich hin – immer in gespannter Erwartung, ob jemand einen Fuß vor die Tür setzen will, damit er gleich einen lokalen Schauer verpasst bekommen kann.

Haben Sie Ziele? Auch solche, die mit den Themen Bewegung oder Ernährung zu tun haben? Kann es sein, dass auch Sie nicht so recht wagen, sich auf den Weg zu machen und sich manchmal fragen, ob Sie dieses durchaus erstrebenswerte Ziel je erreichen?
Durchhalten, Disziplin wird immer empfohlen. Leidenschaft und starkes Verlangen sollen helfen, dem Ziel näher zu kommen.

Demnach säße der Mann zu Hause vor dem Fenster, denkt an Leidenschaft und starkes Verlangen und will ganz diszipliniert zum Bäcker gehen. Er stellt sich sogar vor, wie toll es wäre, das Brot bereits in den Händen zu halten. – Er ist belesen und kennt die hohe Kunst der Visualisierung.
Die Jacke hat er schon an, beim Schuhe-Zubinden fällt ihm ein, dass die mal wieder gegen Nässe imprägniert werden sollten. … Ach, heute ist es furchtbar nass und matschig auf dem kurzen Weg.
Und er sitzt wieder vor dem Fenster und übt das mit dem Visualisieren und dem Wollen und Sollen lieber noch einmal.

Die große Politik und die Macht der Mächtigen sind auch hier nicht immer hilfreich, aber ihre ganz kleinen und ganz entfernten Verwandten, die „Politik der kleinen Schritte“ und die „Macht der Gewohnheit“ könnten das Problem lösen helfen.

Probieren Sie einmal folgende Strategie:

  1. Suchen Sie gezielt und bewusst nach einer guten Nachricht, irgend etwas, das Ihre Aufmerksamkeit von Ihren Schwierigkeiten ablenkt und Ihre Stimmung etwas aufhellt.
  2. Überlegen Sie sich dann einen winzigen Schritt auf dem Weg zum Ziel, den Sie sich trotz aller widrigen Umstände vorstellen könnten, heute noch zu tun. Ein Schritt, der Ihnen in seiner Kürze, in seiner Unkompliziertheit keine Sorgen bereitet sondern sogar ein bisschen Spaß macht.
  3. Machen diesen Schritt heute noch.
  4. Wiederholen Sie den Schritt morgen und mindestens einen jeden Tag in den nächsten zwei Wochen.
  5. Falls Sie einen zusätzlichen Schritt in Erwägung ziehen könnten, der auch nicht unangenehm wäre, testen Sie ihn aus aber bleiben Sie auf jeden Fall dran, den ersten kleinen, schönen Schritt regelmäßig zu unternehmen.

Diese Strategie bringt Sie zwar nicht in riesigen Sprüngen voran, doch Sie kommen voran, fühlen, dass Sie vorwärts kommen, auf dem Weg sind und es bestimmt gar nicht so schlimm ist wie gedacht.
Zugegeben, nicht alle Schluchten können in kleinen Schritten übersprungen werden, doch fast immer hat sogar eine Schlucht ein Ende, um das man schließlich auch mit kleinen Schritten herum gehen kann.
Auch beim Bäcker kommt unser Held mit zu kleinen Schritten vielleicht erst übernächste Weihnachten an. Trotzdem funktioniert dieses Prinzip, wenn man in diesem Fall die Frequenz etwas verkürzt.
Also nicht jeden Tag einen Schritt sondern frohen Mutes den allerliebsten Regenschirm geschnappt, die Gummistiefel angezogen und getestet, ob man sich an das Geräusch erinnern kann, das entsteht, wenn der Stiefel mit Schwung in eine schöne Pfütze tappst.
Ich meine natürlich die Pfütze gleich neben der Tür. Und wenn er noch etwas Wagemut übrig hat: Entsteht in der nächst-kleineren Pfütze (auf dem Weg zum Bäcker) möglicherweise ein anderes Geräusch?
Verstehen Sie das Prinzip?

Keine Sorgen, noch nicht einmal einen Gedanken an den furchtbar weiten Weg verschwenden. Der aller-nächste kleine Schritt ist gangbar. Was daran oder in dessen Umfeld ist interessant, spannend, vielleicht sogar lustig?
Machen Sie Eine Gewohnheit daraus, diese kleinen lustigen Schritte, die Ihnen nicht weh tun und nicht zu viel Zeit kosten, einfach weiterzugehen.

Sie kommen auf eine solche Weise sicherlich schneller an Ihr Ziel als im Bewusstsein all der kommenden Erschwernisse diszipliniert in der Tür stehen zu bleiben und bis zur Abenddämmerung darauf zu warten, dass die garstige Regenwolke über Ihren Zielen mal einen Moment nicht aufpasst.